Für eine bevorstehende Sonderausstellung im Jüdischen Museum Berlin sollten Objekte aus der Sammlung Trietsch restauriert werden. Die Sammlung umfasst Werke von Emma Trietsch, einer jüdischen Kunstgewerblerin, die in den 20er Jahren in Berlin ihre textilen Arbeiten verkaufte, um ihre Familie zu unterstützen. Ihr Schwerpunkt lag auf Spitzenhäkelei und Perlenknüpfkunst. Neben ihrer handwerklichen Tätigkeit schrieb sie Anleitungen und Werbung für Handarbeiten sowie Kinderbücher, Erziehungsratgeber und feministische Abhandlungen über Liebe, Ehe und Geschlechterrollen.
Bei den zu restaurierenden Objekten handelt es sich vor allem um Perlenarbeiten, die nähtechnisch gesichert werden mussten. Das Beispiel zeigt eine Perlenhaube, die sich in einem besonders fragilen Zustand befand. Der Bezugsstoff aus Seide wurde nähtechnisch gesichert. Die fragile Seide musste sowohl unterlegt als auch durch ein Crepeline-Gewebe abgedeckt werden. Die Perlenarbeit wurde rekonstruiert und fehlende Perlen ersetzt.